Intern
Fakultät für Humanwissenschaften

Gut vorbereitet in die Prüfung

22.04.2008

Wenn es an der Universität auf die Prüfungstermine zugeht, geraten viele Studierende ins Schleudern. „Es ist so viel Stoff! Habe ich genug gelernt? Und dabei die Schwerpunkte richtig gesetzt?“ Solche und andere Fragen können den Alltag schnell belasten. Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, bietet die Uni Würzburg ein Modellprojekt an. Es richtet sich vorwiegend an Erst- bis Viertsemester aus Jura, Medizin und Wirtschaftswissenschaften, steht aber auch anderen Interessierten offen.

Bei der Vorbereitung auf Prüfungen bekommen Studierende der Universität Würzburg Hilfe in einem Modellprojekt, das aus den Studienbeiträgen finanziell gefördert wird.
Bei der Vorbereitung auf Prüfungen bekommen Studierende der Universität Würzburg Hilfe in einem Modellprojekt, das aus den Studienbeiträgen finanziell gefördert wird.

Das Projekt sieht neben einer vierteiligen Vorlesung auch fachspezifische Tutorien in Kleingruppen vor, bei den Juristen und Medizinern kommen zu Semesterbeginn Workshops dazu. Ergänzt wird das Programm durch Sprechstunden bei den Tutoren.

In der Vorlesung geht es um Planung und Zeitmanagement, Lern- und Arbeitstechniken sowie um die Vorbeugung von Prüfungsangst. In den Kleingruppen sollen verschiedene Lernstrategien trainiert werden. Dafür hat die Psychologin Dr. Silke Neuderth in allen drei Fakultäten Studierende aus höheren Semestern als Tutoren angeworben. Diese geben den Teilnehmern fachspezifische Tipps für die Prüfungsvorbereitung, erklären ihnen zum Beispiel, wie ein realistischer Lernplan für ein bestimmtes Fach aussieht.

Prüfungsangst ist ein zentrales Thema der Vorlesungen. Denn 15 Prozent der Studenten und 21 Prozent der Studentinnen geben an, sich dadurch mittel bis stark beeinträchtigt zu fühlen. Echte Prüfungsangst – das ist mehr als bloße Aufregung, wie Silke Neuderth erklärt: „Die Betroffenen erfahren einen starken Leidensdruck, der ihre Studienleistungen schmälert. Im Extremfall erscheinen sie erst gar nicht zu Prüfungen. Dadurch verzögern oder gefährden sie ihr ganzes Studium.“

Im Wintersemester waren die Teilnehmerzahlen an den Veranstaltungen geringer als erwartet, wie Silke Neuderth sagt. Damals war das Projekt nur für Erstsemester gedacht. „Es hat sich aber gezeigt, dass Studierende in höheren Semestern einen stärkeren Bedarf an den genannten Themen anmelden. Der Leidensdruck scheint größer zu sein, weil viele dann schon die Erfahrung gemacht haben, in Prüfungen zu scheitern“, so die Psychologin. Daher wurde das Projekt nun auf höhere Semester ausgeweitet.

Außerdem hat sich so mancher Studierende möglicherweise gedacht: „Prüfungsangst? Ich doch nicht! Damit habe ich nichts zu tun, das ist keine Veranstaltung für mich“. Dabei geht es aber in den Vorlesungen und Tutorien vorrangig darum, wie man sich möglichst gut auf Prüfungen vorbereitet“, sagt Silke Neuderth, „und davon kann jeder Student profitieren.“

An dem Projekt wirken das Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie, die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik sowie der Lehrstuhl für Psychologie I mit. Gefördert wird es, vorerst bis zum Sommersemester 2009, aus Studienbeiträgen; daraus stehen jährlich 61.500 Euro zur Verfügung. Die Organisatoren streben eine Weiterführung an. Mit dem Geld wird auch die halbe Personalstelle finanziert, auf der Silke Neuderth für das Projekt beschäftigt ist.

Weitere Informationen: Dr. Silke Neuderth, s.neuderth@uni-wuerzburg.de

Achtung! Das Projekt ist nicht für Studierende konzipiert, die bereits an Prüfungsangst leiden. Wer hiervon betroffen ist, kann sich an die Psychotherapeutische Beratungsstelle des Studentenwerks Würzburg wenden, montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr, Telefonnummer (0931) 8005-101, pbs@studentenwerk-wuerzburg.de, Internet www.studentenwerk-wuerzburg.de/Sozial/Psych/psych.htm

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