Intern
Fakultät für Humanwissenschaften

Zum Tode von Herrn Prof. em. Dr. Franz Wiedmann

01.10.2007

Die Philosophische Fakultät II trauert um ihren ehemaligen Dekan und ihr langjähriges Mitglied, Herrn Prof. em. Dr. Franz Wiedmann, der von 1969 bis 1995 den Lehrstuhl für Philosophie III inne hatte.

Prof. em. Dr. Franz Wiedmann
10.02.1927 – 23.09.2007


Prof. Wiedmann wurde 1927 in Stuttgart geboren. Nach seinem Studium der Philosophie und Theologie in Tübingen und München wurde er nach Vorlage seiner Dissertation über „Die Theorie des realen Denkens nach John Henry Newman“ 1959 promoviert und zum wissenschaftlichen Assistenten am Philosophischen Seminar der Universität München ernannt. 1960-62 fungierte er als Geschäftsführer der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland. Mit einer Arbeit über „Das Problem der Gewissheit“ habilitierte er sich 1965 an der Universität München. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Professor für Geschichte der Philosophie an die damalige Philosophisch-Theologische Hochschule in Dillingen an der Donau berufen.

1969 begann seine Würzburger Laufbahn mit der Berufung zum Ordinarius auf den Lehrstuhl für Philosophie an der seiner Zeit noch selbständigen Pädagogischen Hochschule. In der Phase der Eingliederung der Pädagogischen Hochschule in die Universität Würzburg waren seine integrativen Fähigkeiten gefragt, und so wurde er zum Dekan der übergangsweise eingerichteten Erziehungswissenschaftlichen Fakultät (1973-74) und ein paar Jahre darauf zum Dekan der neuen Philosophischen Fakultät III (1978-80) gewählt, die ihn auch in den Senat der Universität entsandte.

Schwerpunkte seiner Lehrtätigkeit und seiner Publikationen der Würzburger Zeit waren insbesondere Geschichte der Philosophie („Philosophische Strömungen der Gegenwart“ und der in Kooperation mit seinen Schülern Peter Kunzmann und Franz-Peter Burkard entstandene, in viele Sprachen übersetzte Bestseller „dtv-Atlas zur Philosophie“); Gestalten der Philosophie („Hegel“; „Martin Deutinger“; „Baruch de Spinoza“; „Anstößige Denker“); Religionsphilosophie („Religion und Philosophie“) und – für den begnadeten Maler Wiedmann kennzeichnend – Philosophie und Kunst („Anschauliche Wirklichkeit. Bilder und Sprachen“).

Aus seinem Doktorandenkreis gingen viele in Europa, in Übersee und in Fernost erfolgreich tätige Wissenschaftler und Lehrer hervor.

Der von seinen Kollegen hoch geschätzte und bei seinen Schülern sehr beliebte Hochschullehrer wurde 1995, nach 40 Dienstjahren, emeritiert. Seinen letzten Lebensabschnitt verbrachte er großen Teils in seiner Wahlheimat Sussex im Süden Englands.
Am 23.09.2007 ist er in Karlstadt am Main gestorben.

Von apl. Prof. Dr. Wilhelm Baumgartner

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