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    Medienkommunikation

    Brand Management – die Kunst, sich immer wieder neu zu erfinden

    12/08/2021

    „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das ist schon immer die Devise gewesen und wer etwas erreichen möchte, der wird es auch schaffen” – motivierende Worte, Tipps zum Berufseinstieg und spannende Insights in das Berufsfeld Brand Management bekamen die Masterstudierenden des Seminars „MK on the Job” am vergangenen Donnerstag von Tobias Brummer, Head of Brand Management and Brand Communications bei Bosch Rexroth, mit auf den Weg.

    Tobias Brummer – Head of Brand Management and Brand Communications, Bosch Rexroth © Bosch Rexroth

    „Absoluter Optimist, mutig und flexibel”, so würde sich Tobias Brummer persönlich als Marke beschreiben. Damit zeigt er besonders deutlich, dass er sich nach über 30 Jahren beim großen Bosch-Konzern stark mit der Unternehmenskultur und dem Markenkern von Bosch Rexroth identifiziert. Als internationales Industrieunternehmen in der Maschinenbau-Branche hat sich Bosch Rexroth die zunehmende Digitalisierung zu Herzen genommen und im „Schweinsgalopp” die Marke fit gemacht für die Industrie 4.0. Tobias Brummer stellte sich mit seinem Team diesem Mammut-Projekt, das eine neue Corporate Identity, ein neues Corporate Design, die Neupositionierung der Marke und die weltweite Umsetzung in 32 Ländern umfasste. Im Seminar erklärte er den Studierenden, wie wichtig es dabei war, die Kulturveränderung in den Köpfen der Mitarbeiter:innen zu positionieren, denn „intern“ käme immer vor „extern“. „Es war vor vier Jahren noch nicht vorstellbar, dass heute ein Vorstandsvorsitzender mit einem blauen Hoodie mit dem großen Rexroth-Zeichen durch die Firma laufen würde”, erzählte Brummer. Doch genau das sei ihnen gelungen, indem sie die „Mannschaft des Unternehmens“ kommunikativ bei allen Veränderungen mitgenommen hätten.

    „Der Reiz des Neuen, sich immer wieder neu zu erfinden – das ist genial!”

    Besonders spannend an der Arbeit als Brand Manager sei für Brummer die Abwechslung. Neue Projekte und Herausforderungen gäbe es in seinem Job immer wieder und dadurch wären die Tagesabläufe nie langweilig und sehr unterschiedlich. Siebzig Prozent seiner Arbeitszeit verbringe er mit klassischer Projektarbeit. Brummer betonte, dass in Großunternehmen wie Bosch Rexroth extrem viele Abstimmungen, sowohl intern als auch mit externen Dienstleister:innen, nötig seien und er seinen Arbeitsalltag deshalb häufig mit der Vorbereitung von und der Teilnahme an Microsoft Teams Meetings verbringe. Brand Manager:in sei kein typischer „9 to 5”-Job und erfordere auch keine ständige Erreichbarkeit, jedoch sollten sich Berufseinsteiger:innen auf eine hohe Arbeitsbelastung sowie ein hohes Stresslevel, vor allem in heißen Projektphasen, einstellen. Abhängig sei dies jedoch stark vom Arbeitsumfeld. Brummer zufolge könne es eine große Hilfe sein, wenn Vorgesetzte und Kolleg:innen einem den Rücken freihalten.

    „Ich glaube, wer in seinem Job als Brand Manager empathisch ist, der wird auch dauerhaft erfolgreich sein.”

    Unterschiedliche Zielgruppen und deren Kenntnisstände zu verstehen sei laut Brummer eine zentrale Fähigkeit, die man als Brand Manager:in entwickeln sollte. Deshalb nennt er Empathie und unternehmerisches Denken als essentielle Soft Skills für dieses Berufsfeld. Flexibilität sei ebenfalls eine große Stärke, da Pläne und Konzepte häufig verworfen oder angepasst werden müssten. Flexibilität umfasse dabei auch, selbstständig und kreativ zu sein, um die Ecke zu denken und neue Wege zu gehen. Weiterhin unterscheidet Brummer eine:n gute:n von einem schlechte:n Brand Manager:in anhand der Hard Skills. Gute Englischkenntnisse, der Umgang mit Microsoft Office und eine gewisse Social-Media-Affinität sind laut Brummer Grundvoraussetzungen für den Job als Brand Manager:in. Darüber hinaus könne man sich als Bewerber:in durch zentrale Hard Skills wie Erfahrung, Fachwissen und Vorkenntnisse im Projektmanagement besonders hervorheben.

    B2B vs. B2C Brands – Wo liegen die Unterschiede?

    Um in einem großen B2B Konzern (Business to Business) schnell durchzustarten, kann es von Vorteil sein, wie Tobias Brummer länger in einem Unternehmen zu bleiben und dort Erfahrung in verschiedenen Stellen und Bereichen zu sammeln, da B2B Brands und Produkte sehr langlebig seien. Wer hingegen Interesse daran habe, für „coole” und gerade angesagte Marken im B2C Bereich (Business to Consumer) zu arbeiten und dort Karriere machen möchte, sollte sich darauf einstellen, dass Jobwechsel dazugehören. Einen weiteren Unterschied zwischen den zwei Branchen stelle das Geschlechterverhältnis dar. Als traditionelle Industrie seien B2B Firmen, vor allem in den höheren Positionen, nach wie vor eher männlich dominiert, wohingegen B2C Brands ein sehr ausgewogenes Geschlechterverhältnis aufwiesen.

    Zum Abschluss ergänzt Brummer, der, wie viele seiner Kolleg:innen, ein BWL-Studium absolviert hat, dass es kein Nachteil sei, Medienkommunikation zu studieren. Ihm zufolge kann es sogar einen Vorteil darstellen. Als Fazit gab Brummer den Studierenden noch Folgendes mit auf den Weg: “Mein Credo ist: Lasst euch nicht unterkriegen, jeder hat seine Qualitäten und Stärken. Versucht möglichst viel praktische Erfahrung mitzunehmen, auch schon während des Studiums.”

    Carolin Gietl, Theresa Politt, Julia Bender und Léonie Tschache (Master Medienkommunikation), betreut von Dr. Ann-Kristin Herget

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