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    Medienkommunikation

    Rosige Aussichten für MK-Absolventen: Die PR-Branche sucht Nachwuchs

    01/16/2018

    Brigitte Kaltwasser, Inhaberin der PR-Agentur KALTWASSER Kommunikation und Leiterin der Landesgruppe Nordbayern der DPRG (Deutsche Public Relations Gesellschaft e. V.) weiß, worauf es in der PR-Branche ankommt. Am 11. Januar 2018 brachte sie den Medienkommunikationsstudenten der Uni Würzburg das Berufsfeld näher und gab hilfreiche Tipps für den Einstig. Mit von der Partie war Michael Schmitt, Inhaber der PR-Agentur „schmitt kommuniziert“ und Leiter der DPRG Regionalgruppe Würzburg. Auch er hatte den Studierenden einige Worte zu sagen.

    Brigitte Kaltwasser und Michael Schmitt geben MK-Studenten Einblick in das Berufsfeld PR. Foto: Patricia Müller

    Beginnen wir mit der grundlegendsten Frage: Was ist PR eigentlich? „Der Begriff PR wird häufig mit Pressearbeit assoziiert, aber was heute in Agenturen gemacht wird, kann man mit dem Aufgabenfeld von vor 20 Jahren nicht mehr vergleichen“, erklärt Kaltwasser. Pressearbeit sei zwar immer noch ein Teil des Berufs, die Tätigkeitsschwerpunkte reichen jedoch von Unternehmenskommunikation, Produktkommunikation, Interner Kommunikation, Media Relations, Public Affairs, Krisenkommunikation bis hin zur Onlinekommunikation und vielen weiteren Bereichen. „Jede Agentur tickt ein bisschen anders und hat verschiedene Schwerpunkte. Ich finde es schön, dass es diese Vielfalt gibt, allerdings ist noch jede Menge Arbeit notwendig, um unser Berufsbild zu professionalisieren“, findet Kaltwasser. Die Herausforderung seien sich überschneidende Disziplinen, unterschiedliche Sichtweisen und ein unterschiedlicher Sprachgebrauch.

    Apropos Sprache: Gute Englischkenntnisse sind für Bewerber ein absolutes Muss. „Für Sie darf es keinen Unterschied machen, ob Sie auf Deutsch oder auf Englisch kommunizieren, denn in der PR arbeiten Sie an unterschiedlichen Projekten mit vielen verschiedenen Stakeholdern“, erläutert Kaltwasser. Wer sich bei einer Agentur bewerben möchte, sollte außerdem auf die Art und Tonalität des Anschreibens achten, wobei eine 08/15-Bewerbung vermieden werden sollte. Am wichtigsten seien allerdings eine schnelle Auffassungsgabe, sympathisches Auftreten und ein gesunder Menschenverstand. Wer diese Anforderungen mitbringt, habe gute Chancen, denn in den Agenturen herrsche zurzeit ein Nachwuchsproblem. Gut für die Studierenden!

    Auf die Frage, welche Vorteile die Arbeit in einer Agentur mit sich bringt, hat Kaltwasser schnell eine Antwort parat: „Je nach Auftrag reichen die Themen von Geburtshilfe bis hin zu Insolvenzen, in die man sich einlesen muss. Das ist das Schöne, diese Vielseitigkeit in Agenturen. In Unternehmen hat man zwar auch verschiedene Kommunikationsaufgaben aber es bleibt eben bei einem Thema. Die Vielfalt ist also nicht in den Unternehmen, sondern in den Agenturen.“ Gleichzeitig räumt Kaltwasser mit gängigen Klischees auf. „Viele Überstunden und ein geringes Gehalt waren ein Problem in den 90ern, das ist heute aber nicht mehr so. Und wenn doch einmal mehr zu tun ist, müssen alle zusammenhalten.“ Das sei zumindest in kleinen bis mittelständischen Agenturen so. Trotzdem komme es auch immer auf die Kultur der Agenturen an. Hier rät Kaltwasser den Studierenden, sich vorher zu informieren und einfach mal nachzufragen.

    Für alle, die es jetzt kaum erwarten können, in die Branche einzusteigen, gibt es tolle Neuigkeiten. Denn was bisher wohl die wenigsten wussten - wer sich für PR interessiert, kann sich schon vor dem Berufseinstig engagieren, und zwar als Mitglied in der DPRG. Die Deutsche Public Relations Gesellschaft ist ein ehrenamtlich geführter Verband und laut Kaltwasser eine „Plattform von uns allen PR-Schaffenden“. Das Tolle daran: Der Verband verfügt über keinerlei Ausschlusskriterien und ist somit für alle PR-Schaffenden offen, auch für Studierende. Dies habe den Vorteil einer breiten und vielseitigen Vernetzung des Verbandes. „In der DPRG kann man sich einbringen und wirklich Dinge verändern“, so Kaltwasser. Mit diesen Worten appelliert sie an alle Interessierten, ebenfalls Mitglied zu werden. Das klingt nach einem guten Plan! Und es kommt noch besser, denn auch in der Region soll sich in nächster Zeit etwas tun. „Wir sind gerade dabei, Praxisveranstaltungen in Würzburg zu planen und wer sich dafür interessiert, ist herzlich eingeladen“, so Schmitt. Nähere Informationen dazu soll es im Laufe des Frühjahrs geben, wer informiert sein möchte, kann die Website der DPRG besuchen.

    By Nicole Kareta (Master Medienkommunikation)

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