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    Medienkommunikation

    Berufsfeld Marketing – Zwischen agilem Arbeiten und der Gleichstellung der Frau

    11.02.2019

    Eva-Maria Schmidt von „Horizont“ sprach im Master-Seminar „MK on the Job“ über den Berufseinstieg ins Marketing. Die Ressortleiterin ging dabei nicht nur auf Chancen und Gehalt in der Branche ein, sondern auch auf den Wandel im Hinblick auf die Gleichstellung der Frau in diesem Berufsfeld.

    Der Weg ins Marketing

    Sie selbst habe ihre berufliche Ausbildung nicht auf Marketing ausgelegt – dies ist bei vielen in der Branche der Fall. So kam Frau Schmidt mit einem humanistischen Studium, einer Weiterbildung als Fachredakteurin und einem Volontariat in den Marketingbereich und ist mittlerweile Ressortleiterin beim größten deutschen Fachverlag „Horizont“.

    Was man studiert ist laut Frau Schmidt gar nicht so wichtig. Relevant für das Berufsfeld sind die Grundkompetenzen, die man sich im Studium aneignet. Den Job an sich lernt man sowieso erst beim Arbeiten. Der beste Einstieg ins Marketing führt deshalb – wie auch in anderen Branchen – über Praktika und Traineestellen. Durch sie kommt man zum einen leichter an feste Stellen als von externer Seite und kann zum anderen herausfinden, ob ein Unternehmen und dessen Arbeitsklima zu einem passen. Zweiteres ist ihr ein großes Anliegen. „Schaut euch vorher an, wer welche Werbung macht“, sagt sie. Wichtig ist nicht unbedingt das Produkt, das beworben wird, sondern wie es beworben wird. Sie betont außerdem, dass auch auf dem Unternehmen selbst ein Augenmerk liegen sollte. Ein großer Markenname ist keine Garantie für ein gutes Arbeitsklima.

    Auch beim Thema Gehalt als Absolvent/in liefert Frau Schmidt detaillierte Infos. Bundesland, Branche und Berufsuntergruppen kommen hier zur Sprache. Wer im Marketing finanziell erfolgreich sein will, sollte demnach am besten mit einem Masterabschluss in der strategischen Planung eines großen Fahrzeugbauers in Baden-Württemberg arbeiten. An dieser Stelle geht sie auch auf die Gender Pay Gap ein, die sich auch im Marketing zeigt. So verdienten Absolventinnen 2018 durchschnittlich 4.000 € Brutto weniger im Jahr als Absolventen. Frau Schmidt weist außerdem auf den umkämpften Markt im Marketing hin – so gibt es in den gut bezahlten Branchen relativ wenige Stellen, was zu großen Bewerberzahlen führt.

    Die Frau im Marketing und in der Werbung

    Mit diesem Punkt trifft Eva-Maria Schmidt einen Nerv und sorgt für rege Diskussion im Plenum. Die Diskriminierung der Frau ist ein großes Thema in der Branche und unterliegt derzeit einem Wandel, sowohl im Berufsfeld selbst als auch in der Werbung, erzählt Frau Schmidt. In der Marketingwelt sind Unternehmen wie HP und P&G positive Beispiele für die Gleichstellung der Frau. Sie streben eine Gleichverteilung von Männern und Frauen in ihren Unternehmen an. Auch auf der Seite der Werbung gibt es einen Wandel bei der Darstellung von Frauen. So kämpfen Kampagnen wie #WomenNotObjects gegen die sexistische Darstellung von Frauen in der Werbung. Auch die Plattform Getty Images, die Stockfotos für Werbung zur Verfügung stellt, geht gegen dieses Problem vor. Sie setzt mittlerweile auf authentische und realistische Bilder, sei es bei der Rollenverteilung der Geschlechter oder bei der Darstellung von Frauenkörpern.

    New Work - Agiles Arbeiten

    In ihrem Vortrag geht Frau Schmidt auch auf den Wandel der Arbeitsstrukturen ein. So gibt es Unternehmen, die auch im Marketing immer mehr auf agiles Arbeiten setzten. Strukturen aufbrechen, Innovation Management fördern, Veränderung des Workspace - in das „Neue Arbeiten“ wird viel Zeit, Geld und Beratung investiert. Trotzdem dominieren in vielen Marketingagenturen noch immer feste Hierarchien und Strukturen.

    Von Nicole Doser (Master Medienkommunikation)

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