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Fakultät für Humanwissenschaften

Kompetenz für digitale Medien

04.10.2022

Alle Studierenden können im Medienkompetenzzentrum der Universität Kurse zu vielfältigen Themen belegen. Das ist aber längst nicht alles, was im Zentrum passiert.

Studierende lernen im Medienkompetenzzentrum der Uni den Umgang mit Medientechniken.
Studierende lernen im Medienkompetenzzentrum der Uni den Umgang mit Medientechniken. (Bild: Dr. Herbert Brause Medienkompetenzzentrum)

Videos drehen und schneiden, Audios aufnehmen, Bilder mit Photoshop bearbeiten: Solche Kurse können alle Studierenden der Uni Würzburg im Dr. Herbert Brause Medienkompetenzzentrum auf dem Hubland-Campus belegen – und zwar kostenlos. Das Team des Zentrums bietet auch Theoriekurse an, etwa über Social Media, Medien in Kindheit & Jugend oder Filmwissenschaften. Anmeldeschluss für die Seminare ist der 11. Oktober 2022.

Ein Schmuckstück des Zentrums ist das professionelle Tonstudio. Dort sind nicht nur Sprachaufzeichnungen und Videovertonungen möglich, sondern auch qualitativ hochwertige Aufnahmen von Chören oder kleineren Orchestern.

Im Tonstudio gibt es unter anderem einen Regieraum, der durch eine Glasscheibe von einem akustisch optimierten Aufnahmeraum getrennt ist. Je nach Situation können Inhalte mit verschiedensten Mikrofontypen aufgezeichnet werden.

Medien – ein wichtiges Thema für alle Studierenden

Die Kurse richten sich an Studierende aller Fachrichtungen. Sie bieten auch Unerfahrenen die Möglichkeit, sich intensiv mit Themen wie Mediennutzung, -produktion und -wirkung auseinanderzusetzen. Gerade der Austausch mit Studierenden aus anderen Fachbereichen führt dabei oft zu spannenden Diskussionen.

Beliebt ist das Kurzfilm-Seminar: In jedem Semester bilden Studierende Projektgruppen, in denen sie sich von der Ideenfindung über das Drehbuch bis hin zu Filmaufnahme und Post-Produktion mit der Erstellung individueller Kurzfilme beschäftigen.

Gleichzeitig lernen sie die Grundlagen der Video- und Audioarbeit: richtige Ausleuchtung, Wirkung von Kameraperspektiven und -einstellungen, Regeln bei Ton- und Videoaufnahmen, verschiedene Aufnahmetechniken sowie Möglichkeiten im Video- und Tonschnitt.

Hierfür stehen den Studierenden unter anderem ein rund 100 Quadratmeter großer Aufnahmeraum mit professioneller Lichtanlage sowie ein großer Greenscreen zur Verfügung. In diesem Videostudio wird unter anderem regelmäßig der Präsidenten-Podcast der Universität aufgezeichnet.

Projekte und Studien am Medienkompetenzzentrum

Forschungen zur Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen bilden schon seit Jahren einen Schwerpunkt des Zentrums. Dort werden aber auch andere Themen untersucht, etwa die Überzeugungsfähigkeit von Social Robots.

Mitarbeiter Thomas Schwabe hat in einer Studie verglichen, ob ein Social Robot sein menschliches Gegenüber genauso gut von einer fiktiven Preiserhöhung in der Mensa überzeugen kann wie ein menschlicher Kommunikator. Dabei zeigte sich kein signifikanter Unterschied. Der Social Robot war mit seinen Argumenten für die Preiserhöhung ähnlich überzeugend wie ein Mensch.

„Das spricht dafür, dass sich die aus der Persuasionsforschung bekannten Zusammenhänge mit menschlichen Kommunikatoren auf Social Robots übertragen lassen“, sagt Thomas Schwabe. Interessanterweise sei in der Studie der Social Robot aber als weniger sympathisch und kompetent wahrgenommen worden. Warum das aber keinen Einfluss auf seine Überzeugungsfähigkeit hatte, soll nun in weiteren Studien untersucht werden.

Das Medienkompetenzzentrum und sein Namensgeber

Das Dr. Herbert Brause Medienkompetenzzentrum (HBM) ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität. Es begreift sich als interdisziplinäre Begegnungsstätte. Seine Hauptaufgaben bestehen in der Erforschung medienbezogener Sachverhalte und in der Vermittlung fächerübergreifender Medienkompetenz im Sinne einer studienbegleitenden Aus- und Weiterbildung.

Das Zentrum hieß bis zum Jahr 2021 Zentrum für Mediendidaktik, dann wurde es umbenannt. Der Namenspatron Dr. Herbert Brause (1920-2012) war ein langjähriger großzügiger Förderer der Universität. Um die Uni bei der Weiterentwicklung ihrer medientechnischen und multimedialen Aktivitäten zu unterstützen, gründete er 1986 eine nach ihm benannte Stiftung. Diese finanzierte unter anderem den Neubau des damaligen Zentrums für Sprachen und Mediendidaktik am Hubland.

Webseite

Dr. Herbert Brause Medienkompetenzzentrum

Von Robert Emmerich

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